Rölllfelder Lieder

Eine Hauptaufgabe unseres Vereines ist die Förderung und Pflege des heimatlichen Brauchtums in Melodie und Lied. Wäre es nicht schade, wenn alte, seit Generationen überlieferte Lieder in Vergessenheit geraten? In unserem Mandolinenorchester werden diese Lieder weitergetragen. Bei den vielen Veranstaltungen, die wir musikalisch begleiten, haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese „Volkslieder“ immer wieder gerne gewünscht und gesungen werden. Auf dieser Internet-Seite möchten wir Ihnen einige, in der Röllfelder Dorfgemeinschaft gerne gesungene Lieder vorstellen. Von einigen kennen wir leider nicht einmal den Komponisten. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle all denjenigen, die sich um den Erhalt des alten Röllfelder Liedguts bemühen, indem sie die Lieder sammeln, aufschreiben, oder durch Singen weiter überliefern.

Von sehr vielen alten Liedern sind heute nur noch die Texte bekannt. Die Melodien gingen verloren, weil sie früher nicht aufgeschrieben wurden. Ein Liedtext ohne die zugehörige Melodie ist jedoch wertlos! Deshalb werden wir zu jedem Lied den Text und die Noten festhalten. Wir hoffen, dass wir dazu beitragen können, dass schöne alte Volkslieder nicht in Vergessenheit geraten. Besonderen Wert haben wir auch darauf gelegt, die Lieder so aufzuschreiben, wie sie in Röllfeld gesungen wurden/werden. Diese stellen wir Ihnen nachfolgend zum Download zur Verfügung.

Die Frösch

„…, die Frösch, die Frösch fallara, des is‘ e‘ lustig’s Volk (Chor).“

Wer bei Fröschen an etwas nasses, kaltes und schlüpfriges denkt, ist bei diesem Lied völlig schief gewickelt. Zumindest bis auf die letzten beiden Strophen ist dieses Lied im Grunde genommen völlig anständig – meint man zumindest.

Neugierig geworden? Dann quaken Sie doch mit uns dieses Froschlied 😉

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Das Gewitterlied

„Droben am Himmel, da tut es Wettern, da tut der Papa auf die Mama….“

Wenn Sie lieber Leser den Satz zuende gereimt haben, dann wissen Sie schon, um was es geht. Und wer will es den Männern schon verdenken, dass sie bei einem starken Gewitter ihre meist verängstigten Frauen beruhigen, in dem sie sich schützend über sie beugen?

Da wird sich manche Maid denken: Hoffentlich blitzt es bald wieder 😉

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Kanapee

„Und will mich einst ein guter Freund besuchen…“

Wer es zu schätzen gelernt hat, der gibt es garantiert nicht mehr her, das liebe alte Kanapee. Wir haben uns schon mal darauf breit gemacht und sind der Meinung: Hier liegt man bestens!

Wir laden Sie ein, probieren Sie es aus und holen auch Sie sich ein (musikalisches) Kanappe in Ihre gute Stube.


Lied anhören:


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Kanapee MP3-Musikaufnahme
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1. Kerbelied – Das menschliche Leben

Die Röllfelder Kerbelieder (Kirchweihlieder)

Kleiner Ausflug in die Geschichte:
Der Röllfelder Kirchweihtag weicht vom allgemeinen Kirchweihtag (3. Sonntag im Oktober) ab, weil das Datum der Röllfelder Kirchweih tatsächlich bekannt ist: Die Röllfelder Kirche wurde am 03. Nov. 1624 eingeweiht (= Kirchweihtag = Kerb). Die Röllfelder dürfen demnach auf eine inzwischen 400jährige Kirchweih zurückblicken – ein stolzes Jubiläum!

Woher die Röllfelder Kerbelieder stammen und, ob sie auch schon so alt sind wie unsere Kirche, ist leider nicht bekannt. Sie werden jedoch immer noch in der überlieferten Weise an der Röllfelder Kerb und an der „Nachkerb“ gesungen. Die sogenannte „Nachkerb“ wird übrigens als das Wochenende definiert, das dem Kerbwochenede (Wochenende nach dem 03.11.) folgt. Die „Nachkerb“ liegt somit zwischen dem 10. und 15.November.

Schwieriger historischer Tobak? Dann geht’s hier hoffentlich etwas verständlicher weiter 😉 :

Außer dem Singen der Kerbelieder gehört es ebenfalls zur Tradition, an Kerb folgenden schönen alten Kerbesspruch zu Rufen:
Wem is‘ die Kerb?“ – „Unser! “ –  „Vom Nabel bis zum ….!“ – „?runser

Das menschliche Leben

Im 1. Röllfelder Kerbelied geht es um die Vergänglichkeit des Seins. Man kann darüber Spekulieren, ob die Nähe des Kirchweihtages zum ca. 4 Wochen später gelegenen „Allerheiligen“, den Komponisten zum Schreiben dieses Liedtextes veranlasst hat.

Wie dem auch sei, so lasst uns einfach gemeinsam dieses schöne Kerbelied singen und lasst den Kerbespruch erschallen!! 😉


Lied „Das menschliche Leben“ anhören:

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Kerbelied – Das menschliche Leben – Musikaufnahme
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2. Kerbelied – Der Kerbesfloh

Der Kerbesfloh

Im 2. Röllfelder Kerbelied wird ein Kerbesfloh, eine Magd, und ein Hemd besungen. Außerdem kommt ein Bua, eine Schule und ein Lehrer im Lied vor. Wer wissen will, was alle diese Dinge miteinander zu tun haben, der sollte sich dieses Lied einmal genauer ansehen und anhören.

Na dann lasst uns doch zusammen auch noch dieses schöne Kerbelied singen und den alten Kerbesspruch rufen!


Lied „Der Kerbesfloh“ anhören:

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Kerbelied – Der Kerbesfloh – Musikaufnahme
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Der Panneflicker

„Ich bin der Panneflicker aus der Stadt, verdien‘ mein täglich‘ Brot…“

Eine „Panne“ ist nichts anderes als die Röllfelder Übersetzung für ein weithin bekanntes Bratinstrument, das im Hochdeutschen auch „Pfanne“ genannt wird.

Heute kommt wohl keiner mehr auf die Idee, eine durchlöcherte Pfanne flicken zu wollen. Früher war das anscheinend anders. Oder doch nicht? Oder geht es vielleicht gar nicht um die Pfanne?

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Schrumm, Schrumm, Schrumm

„Schrumm, Schrumm, Schrumm, wer heirat‘ der ist dumm…“

Ob das wirklich so ist, muss zwar jeder für sich entscheiden, einen interessanten Text hat das schöne alte Lied aber allemal. Wenn Sie außerdem wissen möchten, was Heiraten mit einem Muff und einem Schimmel zu tun hat, dann sollten Sie sich einmal dieses Lied anhören. Eines ist sicher: Nicht nur Singles werden ihre wahre Freude an diesem Lied haben.

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Spessartlied

„Weißt du wo die Eichen trotzig ragen…“

Das Spessartlied (Spessartbundeslied) wurde von Lehrer Georg Keimel im Jahr 1930/1931 komponiert. Sein Sohn Franz Keimel (ebenfalls Lehrer) hat sein Glück bei uns in Röllfeld gefunden, was uns ganz besonders freut. Das musikalische Talent des Vaters färbte natürlich auch auf den Sohn ab. Franz begleitete seit Jahrzehnten als Organist die Röllfelder Gottesdienste und dirigierte jahrzehntelang den Röllfelder Gesangverein.

(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Franz Keimel, Röllfeld)

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Von dir muss ich scheiden (Schrumm dira)

„Schrumm dira…“

Dieses Lied erzählt die Geschichte eines Berlinbesuches aus vergangenen Zeiten.

Wie der Besucher feststellt, gibt es dort nicht nur sehenswerte Gebäude, sondern auch die „Schönste aus Berlin“. Was der Besucher auf der Königsmauer und im prächtigen Lustgarten so alles erlebt, erfahren Sie in diesem Lied. Sie müssen nur mit mitsingen und schon sind Sie mittendrin dabei!

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